Handlung |
Was hat dieser Mann nicht schon alles gemacht? Oder besser gesagt: Wer war er nicht schon alles? Die Rede ist von niemand Geringerem als David Bowie, dessen mindestens 30-jähriges Oeuvre mit Best of Bowie nun endlich als Doppel-DVD verfügbar ist. Die Kunst, sich immer wieder neu zu erfinden, beherrscht wohl kaum ein Künstler in solcher Vollendung wie der 1947 im Londoner Stadtteil Brixton als David Robert Jones zur Welt gekommene Bowie. Ob als "Ziggy Stardust", als "Thin White Duke", ob als Soundtrack-Lieferant oder mit "Tin Machine", irgendwie vermochte es der gerne als Chamäleon bezeichnete Brite immer, seine Zeitgenossen zu überraschen. Und nicht wenige hat das mittlerweile recht zurückgezogen lebende Allround-Talent mit seiner Musik beinflusst. Man denke in diesem Zusammenhang vor allen Dingen an Ziggy Stardust -- übrigens ein Album, das 2002 selbst sein 30-jähriges Jubiläum feiern konnte. Auf die Frage, wer David Bowie nun eigentlich ist, könnte er selbst wohl am allerwenigsten eine seine Fans befriedigende Antwort geben. Und im Grunde ist das auch gar nicht so wichtig. Was zählt sind die zahlreichen exzellenten Songs, die man bis zum Umfallen hören kann und die er während seiner "Heathen"-Tournee 2002 auf extrem gelungene Art und Weise zum Besten gab. Im Prinzip zeichnet die DVD mit Songs wie "Five Years", "Space Oddity", "Ziggy Stardust", "Ashes To Ashes", "Day In Day Out" oder "Thursday's Child" eine wirklich lange Künstlerkarriere nach. Aber allein, dass die einzelnen Clips als Originalaufnahmen aus ihrer jeweiligen Entstehungszeit stammen, macht diese Laufbahn für den Betrachter beinahe miterlebbar. Auch für diejenigen, die 1972 noch nicht oder gerade eben auf der Welt waren. Vor den Augen und Ohren des Betrachters wandelt sich Bowie vom bunten "Ziggy" zum arrivierten 50-Jährigen. Etwas, was durchaus geeignet ist, das ein oder andere Grinsen zu provozieren. Aber genau das macht einen Teil des Charmes dieser Aufnahmen aus. Klar, mancher Clip kommt technisch natürlich nicht so brillant her wie man das von neueren Titeln gewohnt sein mag. Allerdings kann das durchaus dem Alter des jeweiligen Ausgangsmaterials geschuldet sein. Und dem Spaß, den man mit Best of Bowie hat, tut es ebenfalls keinen Abbruch. --Constanze Quanz |